Kommentar zur Bedeutung der
Wiener Schule der Homöopathie

Susanne Diez

 

Die historische Position der von Mathias Dorcsi in der 1950er Jahren begründeten „Wiener Schule der Homöopathie“, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer Hochblüte der Homöopathie in Österreich führte, ist zu würdigen. Heute stehen österreichische Homöopathinnen und Homöopathen international im Austausch mit allen Strömungen und Schulen der Homöopathie, nehmen aktiv daran teil und die ÖGHM versteht sich als offen gegenüber allen Schulen und allen zeitgenössischen Entwicklungen in der Homöopathie, die den Hahnemann`schen Grundsätzen der Einzelmittelverordnung entsprechend der Ähnlichkeitsregel verpflichtet sind.


Die „Wiener Schule der Homöopathie“ ist im Kontext der heutigen Zeit als eine der vielen Schulen einzuordnen, wie sie im Laufe der Entwicklung der Homöopathie entstanden sind, ihre Aufgabe und Bedeutung erfüllt, und ihre Hochblüte erlebt haben. Heute arbeiten homöopathische Ärztinnen und Ärzte in Österreich je nach den Bedürfnissen und Erfordernissen ihrer Patient*innen in der Praxis und entsprechend ihrer persönlichen Erfahrung und ihrer eigenen Individualität mit allen Methoden homöopathischer Arzneifindung. Ebenso werden Arzneimittelprüfungen sowohl nach klassischer Vorgabe als auch in neuen kreativen Konzepten basierend auf den Angaben Hahnemanns zur Trituration durchgeführt und kritisch miteinander verglichen.


Es ist ein Anliegen der ÖGHM, Spaltungen in der Homöopathie und Schulenstreitigkeiten zum Wohl aller Patienten zu überwinden.  Jeder Zugang zum Patienten und zur Arzneifindung hat seine eigene Besonderheit und spezifische Möglichkeit. Austausch und Dialog zwischen den verschiedenen Zugängen führen zur gegenseitigen Befruchtung und Bereicherung im Sinn einer lebendigen zeitgemäßen Homöopathie als Methode der Heilkunst.